Diskrete Erotik
Auf deutschen Bühnen begegnet man Maurice Ravels einaktiger musikalischer Komödie «L’heure espagnole» (1911) vergleichsweise selten, auf Tonträgern ist sie jedoch eindrucksvoll repräsentiert. Eine erste Gesamtaufnahme, die vom Komponisten selbst beaufsichtigt wurde, erschien bereits 1929, nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen sich Dirigenten-Koryphäen wie René Leibowitz, André Cluytens ebenso an wie Ernest Ansermet. Dessen von Decca produzierte Einspielung von 1953 wurde in stilistischer Hinsicht von keiner späteren übertroffen.
Konkurrenz erhält sie jetzt durch die erstmals offizielle Veröffentlichung einer BBC-Aufnahme von 1960 unter Bruno Maderna, in der drei Partien (Concepción, Torquemada, Don Inigo) identisch besetzt sind. Maderna, mit dem Werk Ravels bestens vertraut, reizt die Kontraste der Partitur aus, mit Gespür für die feineren Farbvaleurs, aber auch für die gelegentlich brüllende Komik der instrumentalen Einsätze. Das Solistenquintett ist exzellent. Unter Studio-Bedingungen ist hier eine ungemein lebendige Interpretation gelungen. Angeführt wird das Ensemble von Suzanne Danco, die auch eine bedeutende Interpretin des französischen Liedes war und den Part ...
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ML = Musikalische Leitung
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B = Bühnenbild
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S = Solisten
P = Premiere
AP = A-Premiere
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UA = Uraufführung
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Deutschland
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– Il trittico: 1., 5., 8.
– Orphée et Eurydice (semikonzertant): 2., 4.
– Macbeth: 10., 15.
–...
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Er war gerade 28 Jahre jung, als er mit New Yorks Philharmonikern einen echten Coup landete: Bei einer Aufführung von György Ligetis «Le Grand Macabre» stand er als Fürst Go-Go auf der Bühne, neben Stars wie Barbara Hannigan (Gepopo) und Eric Owens (Nekrotzar), und machte mächtig Eindruck. 2010 war das. «Selten hatte ich so viel Spaß wie mit der brillanten...