Dirigent des Jahres
Die Oper hat ihn ein Leben lang beschäftigt. Doch sein klangliches Credo wurde weniger von Großformaten als durch jene Erfahrungen mit Kammermusik geformt, die ihn als junger Mann in Mailand prägten. Das Gespür fürs Filigrane, für feinste Nuancen, Schattierungen und Spannungen hat sich Claudio Abbado stets bewahrt.
Das gilt für die Zeit als Musikchef der Mailänder Scala (1971-1986) und der Wiener Staatsoper (1986-1991) ebenso wie für die Ära bei den Berliner Philharmonikern, mit denen er zwischen 1992 und 2002 (konzertant und im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele) fast jedes Jahr eine Opernproduktion realisierte. Unvergessen sind die Ohren öffnenden Entdeckungen, die Abbado dabei in «Boris Godunow» (1994), «Tristan und Isolde» (1999) und «Parsifal» (2002) machte. Heute zieht es den mittlerweile 75-Jährigen nur noch zur Oper, wenn er mit dem Mahler Chamber Orchestra arbeiten kann. Eine Liaison, die seine Lust aufs Neue einmal mehr zu beflügeln scheint: 2005 wagte sich Abbado erstmals an «Die Zauberflöte», in diesem Jahr tourte er mit «Fidelio» von Reggio Emilia nach Madrid und Baden-Baden. Beethovens Freiheitsode ohne Pathos, gestochen scharf, lyrisch beschwingt, sensitiv ...
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