Die Virtuosin aus Kansas

Joyce DiDonato folgt Isabella Colbrans Spuren

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Wow! Joyce DiDonato als Vamp auf dem Umschlag ihres Rossini-Albums, in einer luftigen eierschalenfarbigen Kostümkreation, die Hüften weich umschmeichelnd, mit einem inspirierenden Dekolleté. Das Pin-Up zur Verkaufsförderung ist ja heute en vogue. Freilich, die amerikanische Mezzosopranistin macht keine jener Karrieren, bei denen das Auge das Ohr korrumpiert, sondern sie bietet vor allem dem Letzteren stets Außergewöhnliches.

Was hätte Stendhal wohl über sie geschrieben? Von Isabella Colbran, der spanischen Sängerin und Muse Rossinis, deren Geist dieses Recital umkreist, schwärmte er: «Sie war eine äußerst eindrucksvolle Schönheit: kräftige Gesichtszüge, die auf der Bühne wunderbar wirkten, eine prachtvolle Gestalt, feurige Augen wie eine Tscherkessin (...); und schließlich hatte sie auch noch einen tragischen Instinkt...»
Der Umfang von Colbrans Stimme soll mehrere Tessitur-Welten vom kleinen G bis zum dreigestrichenen Es umfasst haben. Der 15-jährige Gioacchino Rossini sah die sieben Jahre Ältere erstmals 1807 in Bologna auf der Bühne, neben Giovanni Battista Velluti, dem Letzten der großen Castrati. Es war die Konfrontation zweier Zeiten und Stile – der brillante alternde Star mit ...

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Opernwelt Dezember 2009
Rubrik: Medien | CDs, Seite 28
von Gerhart Persché

Vergriffen
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