Die Bergluft hilft
Leo Blech wurde 1871 in Aachen geboren. Nicht von ungefähr haben sich also das Theater Aachen und das Aachener Sinfonieorchester unter Christopher Ward die Wiederentdeckung des berühmten Stadtsohns auf die Fahnen geschrieben. Bis 1937 war Blech Ehrenmitglied des altehrwürdigen Stadttheaters; Karriere machte er während dieser Zeit in Prag und Berlin freilich vor allem als Operndirigent. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste er 1937 vor den Nationalsozialisten fliehen; in Riga und Stockholm nahm man seine Dienste gern in Anspruch.
1949 kehrte der Künstler wieder nach Berlin zurück, wo er sogleich an seine Vorkriegserfolge anknüpfte. Seine sieben Opern hingegen sind in Vergessenheit geraten.
In «Alpenkönig und Menschenfeind» auf ein Libretto von Richard Batka, 1903 unter Ernst von Schuch in Dresden uraufgeführt und im selben Jahr in Prag unter Leitung des Komponisten ein weiteres Mal gezeigt – greift Blech eine berühmte Vorlage von Ferdinand Raimund auf. Rappelkopf, ein Misanthrop vor dem Herrn, der seine Verwandtschaft mit Molières eingebildetem Kranken nicht verleugnen kann, tyrannisiert die Familie – Frau, Tochter nebst Schwiegersohn in spe und zwei Hausangestellte. Die heile ...
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Opernwelt März 2023
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 31
von Sabine Weber
Bei Alfred-Hitchcock-Fans sorgt die Szene für wahre vibrations. Während draußen ein Gewitter tobt, kehrt Marnies Erinnerung zurück: Sie kam als kleines Mädchen ihrer Mutter, die danach alle Schuld auf sich nahm, zur Hilfe und erschlug deren brutalen Freier mit einem Schürhaken. Jetzt kann Marnie alias Tippi Hedren befreit von der Last ihrer Vergangenheit ein neues...
Claudio Monteverdis «L’incoronazione di Poppea» ist inzwischen die wohl populärste, meistgespielte Barockoper. Das freche, respektlose Libretto verabschiedet die Sphäre des gestelzten Mythos und landet mit der Sex-and-Crime-Handlung aus dem alten Rom im menschlichen Alltag. Wie das «Dschungelcamp» heute zeigen uns schon Monteverdi und sein Librettist Giovanni...
Wann haben Sie zuletzt in der Oper geweint?
Im Zug höre ich oft Musik, die bisher an mir vorübergezogen ist. Neulich: Rameaus «Castor und Pollux». Als Télaïres Lamento «Tristes apprêts» begann – da war es aus mit mir. Außerdem liege ich immer (sic!) wimmernd auf dem Boden (egal wo), sobald es im «Figaro» «Contessa, perdono …» heißt.
Wo würden Sie ein Opernhaus...