Der wahre Jakob
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war Giacomo Meyerbeer der erfolgreichste Opernkomponist weltweit. Heute, 150 Jahre nach seinem Tod, sind seine Werke dem breiten Publikum kaum bekannt. Nicht nur wegen des runden Jubiläums war ein neues Buch über den «Meister der Grand Opéra» seit Langem überfällig. Die beiden Autoren haben gemeinsam mit der wissenschaftlichen Edition der Werke, Briefe und Tagebücher in den vergangenen Jahrzehnten die Grundlagen der neueren Meyerbeer-Forschung gelegt und können nun in jeder Hinsicht aus dem Vollen schöpfen.
Angefangen mit der improvisierten Geburt am 5. September 1791 in einer Poststation östlich von Berlin bis zum frühmorgendlichen Hinscheiden am 2. Mai 1864 im Beisein von Familie, Verleger und Dienerschaft wird der reise- und ereignisreiche Lebenslauf Meyerbeers vorwiegend aus den privaten Dokumenten entwickelt. So ergibt sich nun ein völlig neuer und intimer Blick auf einen überragenden Künstler, der von tendenziell missgünstigen oder antisemitischen Zeitgenossen zumeist als unnahbare Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wahrgenommen und geschildert wurde.
In der vorliegenden Biografie begegnen wir ihm als kontaktfreudigen, geistreichen, hoch ...
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Opernwelt Juni 2014
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 31
von Arnold Jacobshagen
Impressum
55. Jahrgang, Nr 6
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752268
Redaktion Opernwelt
Nestorstraße 8-9, 10709 Berlin
Tel.: +49(0)30/25 44 95 55
Fax: +49(0)30/25 44 95 12
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Redaktionsschluss dieser Ausgabe
war der 12.05.2014
Redaktion
Wiebke Roloff
Albrecht Thiemann (V. i. S. d....
An diesem Abend, bei Wagners «Lohengrin» an der Wiener Staatsoper, denken wir oft an Loriots «Jodeldiplom». Denn irgendwie scheint der Erzherzog-Johann-Jodler allgegenwärtig. Zumindest optisch. Wir sehen Menschen in Lodentrachten und Krachledernen. Und wir begegnen dem Bassisten Günther Groissböck, der dem legendären steirischen Landesvater zwar nicht aufs Auge...
Er hätte nicht gehen müssen. Zwar wurde Fritz Busch, zweifellos einer der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts, im März 1933 von SA-Horden aus seinem Amt als Musikchef der Dresdner Semperoper vertrieben – ein Eklat, bei dem sich das Solistenensemble (mit nur fünf Ausnahmen) und die Staatskapelle unrühmlich verhielten. Doch Hermann Göring, bei dem Fritz Busch...