Der Unermüdliche

Nach wie vor aktiv: Zum 80. Geburtstag des Basses Victor von Halem

Opernwelt - Logo

Ensemblekünstler und Wanderer zwischen den Welten – Victor von Halem ist eine besondere Erscheinung unter den Bassisten seiner Generation. 1940 als Sohn eines Diplomaten in Berlin geboren, verbrachte er einen großen Teil seiner Jugend in Portugal und Italien. Seine Gesangsausbildung erhielt er an der Münchner Musikhochschule bei Else Dornberger. Bevor es mit der Oper ernst wurde, trat er unter dem Pseudonym Sven Martin als Schlagersänger auf, wirkte zudem in Film- und Fernsehproduktionen mit, etwa der Heinrich-Böll-Adaption «Nicht versöhnt» von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet.

Sein erstes Engagement erhielt von Halem 1966 an der Deutschen Oper Berlin, deren Ensemble er drei Jahrzehnte angehörte und danach als Gast verbunden blieb. Nach dem Einstand in Bohumil Herlischkas Inszenierung von Meyerbeers «Le Prophète» sang er sich bald ins erste Fach vor. Den Anstoß für die internationale Karriere gab die Begegnung mit Herbert von Karajan, der ihn zu den Salzburger Festspielen einlud und für einige Aufnahmen verpflichtete. Von Berlin aus unternahm von Halem Gastspielreisen unter anderem an die Mailänder Scala, Carnegie Hall New York, Opéra de Paris, San Francisco Opera, Tokyo ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt März 2020
Rubrik: Magazin, Seite 65
von Ekkehard Pluta

Weitere Beiträge
Ein Glanz von innen

Der Tod, so hat es Vladimir Jankélévitch mit poetischer Eindrücklichkeit formuliert, gleiche einer Leere, die mitten im Leben eines Wesens aufbricht; «das Seiende, das wie durch eine wundersame Verfinsterung plötzlich unsichtbar wird, stürzt sich auf einmal durch die Falltür des Nicht-Seins.» Andererseits, so der französische Philosoph in seinem Buch «Der Tod»,...

Ins Vergessen vertrieben

Die attraktive junge Frau mit der schwarzen Mähne wirft sich der Musik nachgerade körperlich in die Arme: Mit Leidenschaft singt Sara Hershkowitz Lieder von Philip Herschkowitz. Der Komponist war gebürtiger Rumäne, die Familie der in Los Angeles geborenen Sängerin hat ebenfalls ihre Wurzeln dort. Doch ob und wie beide verwandt sind, weiß die Sopranistin nicht. «Es...

Adam goes Strindberg

Dietrich W. Hilsdorfs Debüt am Essener Aalto-Theater – die zweite Produktion überhaupt am frisch eröffneten Haus und der Beginn einer intensiven Arbeitsbeziehung – war vor vielen Jahren eine zuerst skandalisierte, aber rasch zum Kultstatus avancierte Inszenierung von Verdis «Don Carlo». Nach längerer Abwesenheit ist Hilsdorf nun triumphal nach Essen zurückgekehrt:...