Der große Zusammenhang

Mit Nielsen, Verdi und viel Zuversicht gehen die Bregenzer Festspiele in eine neue Runde

Opernwelt - Logo

Faktor vier: Axel Renner hatte sichtlich Vergnügen, diese Zahl aus dem nadelgestreiften Ärmel zu schütteln. So hoch ist – laut einer Studie der Universität Wien – die Umwegrentabilität der Bregenzer Festspiele. Aus dem Ökonomischen ins Deutsche übersetzt: Jeder Förder-Euro, der in die Veranstaltung am österreichischen Bodensee-Ufer fließt, wird durch die einheimische Wirtschaft mit vier Euro Umsatzplus belohnt. Und das, wie Festival-Sprecher Renner ergänzt, bei einem ohnehin geringen Subventionsbedarf.

Denn inzwischen werden achtzig Prozent des Budgets von den Festspielen selbst erwirtschaftet – können Zahlen besser aussehen?
Einem «Synergieeffekt» war es denn auch geschuldet, dass dieser Abstecher zu den Niederungen der Kulturbezifferung in Österreichs Botschaft am Ber­liner Tiergarten stattfinden konnte. Schließlich weilte David Pountney, im zweiten Jahr Intendant der Bregenzer Festspiele, zwecks «Cavalleria/Pagliacci»-Inszenierung gerade in Charlottenburg (siehe Besprechung Seite 48). Mit Blick auf die dortige Deutsche Oper und ihre Schwestern genehmigte sich der österreichische Botschafter Christian Prosl einen patriotischen Seitenhieb: Die Berliner Kulturpolitik solle ihre ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Juni 2005
Rubrik: magazin, Seite 17
von Olaf Wilhelmer

Vergriffen
Weitere Beiträge
Faszinierende Unerbittlichkeit

Meine Berührungen und Erfahrungen mit der Musik von Karlheinz Stockhausen wurden durch die nächtlichen Studiosendungen des Bayerischen Rundfunks und des Hessischen Rundfunks Ende der fünfziger Jahre ermöglicht. Instinktiv vermittelte sich mir hierbei eine einzigartige schöpferische Persönlichkeit, von der, ich kann es nicht anders sagen, eine außergewöhnliche, aber...

Henze: Boulevard Solitude

«Eine Seele, die sich im Jenseits den Schlaf aus den Augen reibt», schwärmt Alwa in Bergs «Lulu» von der Titelheldin. Gleiches könnte Armand in «Boulevard Solitude» zu Manon einfallen. Keine der anderen Auffaltungen von Abbé Prévosts Roman zum Musiktheater, weder die Massenets noch jene Puccinis, arbeitet diese Perspektive einer Schlafwandlerin der Liebe deutlicher...

Ausgesperrte Natur

Die Natur ist quasi verbannt. Das ist gut, weil so klar wird, dass es nicht um Edelweiß-Romantik geht. Gleichzeitig ist dies von Nachteil, weil dadurch die symbolische Ebene der Natur völlig ausgeblendet wird. Wenn Nicolas Joël an der Düsseldorfer Rheinoper Alfredo Catalanis «La Wally» inszeniert und dabei Felsen, Sturzbäche und Lawinen von der sichtbaren Bühne...