Cilea: Gloria (Previtali),Puccini-Leoncavallo u.a.

Schwacher Abgang. Cileas letzte Oper "Gloria" und Lieder seiner Zeitgenossen bei Bongiovanni

Opernwelt - Logo

Unter den Komponisten seiner Generation, die man historisch der «giovane scuola» zuordnet, war Francesco Cilea (1866-1950) schon zu Lebzeiten ein Außenseiter. Sein Nachruhm gründet sich auf eine einzige Oper, «Adriana Lecouvreur» (und auf die populäre Tenorarie «È la solita storia» aus «L’Arlesiana»). An «Gloria», sein letztes Bühnenwerk, hat er selbst nicht recht geglaubt. Am 15.

April 1907 an der Mailänder Scala unter Arturo Toscanini uraufgeführt, fand es trotz prominenter Besetzung (Salomea Kruszelnicka, Giovanni Zenatello, Pasquale Amato, Nazzareno de Angeles) nur laue Aufnahme und wurde nach zwei Vorstellungen abgesetzt. Toscanini hasste Cileas Musik und dirigierte nie wieder eine Note von ihm. Der Komponist, erst einundvierzigjährig, zog sich nach diesem Fiasko gänzlich von der Opernbühne zurück und widmete sich ganz seiner Lehrtätigkeit.
Während seiner Zeit als Leiter des Konservatoriums in Neapel (1932) setzte das dortige Teatro San Carlo «Gloria» ein weiteres Mal auf den Spielplan. Cilea unterzog das Stück zu diesem Anlass einer gründlichen Revision, die vor allem in einer wesentlichen Straffung bestand. In der nunmehr etwa achtzigminütigen Fassung wurde die Oper 1969 in ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Juli 2005
Rubrik: platten, Seite 55
von Ekkehard Pluta

Vergriffen
Weitere Beiträge
Gluck: Paride ed Elena (McCreesh)

Beinahe unter der Hand ist in den letzten Jahren einer der wichtigsten Aufnahmezyklen der Operndiskografie herangewachsen: Die Einspielung der großen Gluck-Opern bei der Archiv Produktion kann sich durchaus mit dem Großprojekt der Aufnahme aller Vivaldi-Opern beim Label Opus 111 messen. In beiden Fällen wird das Qualitätsniveau dadurch gehalten, dass verschiedene...

«Und lieblich brüllt das Ostervieh»

Die Zeitungen waren voll davon: «Nahezu offiziersmäßig», so staunte ein Rezensent, ritt im Salzburger «Rosenkavalier» Angelika Kirchschlager als Octavian auf einem «leibhaftigen Schimmel» zum zweiten Akt ein. Nun scheint es freilich nicht gar so überraschend, dass eine sportliche junge Sängerin keine Angst vor einem – vom Reitknecht am Zügel geführten – Pferd hat....

Dresden, Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Harry Kupfers langjähriger Ausstatter Hans Schavernoch liefert mit einem schrottreifen Helikopter den flexiblen Einheitsort für den Aufstieg und den Fall der Stadt Mahagonny – eine Kulisse, die dem Bordell ebenso Platz bietet wie dem elektrischen Stuhl. Diese Großraumskulptur im ansonsten sterilen, schwarzen Bühnenraum liefert freilich auch einen unfreiwilligen...