Brünnhilde aus Båstad
Der Stall ist dreigeteilt: An den beiden Enden stehen die gemauerten Boxen für die Schweine, in der Mitte hingegen findet das Rindvieh ausreichend Platz und Futtertröge. Tagsüber weidet es auf den grünsaftigen Wiesen, die sich über jene sanft-hügelige Landschaft auf der südschwedischen Bjäre-Halbinsel erstrecken, der die Touristiker des 21. Jahrhunderts den Vergleich mit der italienischen Riviera zumuten.
Das Bild vermag die Schönheit dieser Landschaft kaum hinlänglich zu beschreiben.
Denn das Birgit-Nilsson-Land verströmt im Spätsommer jenen Odem des Ursprünglichen, der im Strandtrubel der konform konfektionierten südeuropäischen Sonnenschirm-Batterien keine angemessene Entsprechung findet. Hochsensibel wurde hier die Kleinbauernidylle in ein Urlaubsparadies für Wanderer und Radler gewandelt. Hofläden demonstrieren mit den Früchten und den kleinen Kirschkartoffeln der Region, dass eine ökologische Landwirtschaft durchaus eine ökonomische Chance hat. Auf dem Bauernhof, den Birgit Nilssons Vorväter bis zu ihrem Vater über Generationen weitervererbten, wäre das jetzt nicht anders, hätte das einzige Kind von Nils Svensson nicht einen anderen Weg eingeschlagen. Denn die Bauerntochter ...
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Opernwelt November 2021
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Peter Krause
In einem Frankfurter Vorort irritiert das Plakat «Heimatboden statt Beton»: weniger wegen des Vorbehalts gegenüber dem Beton, der zur «Versiegelung» der Landschaft beiträgt (und somit auch zu manchen Überschwemmungs-Katastrophen), vielmehr des unbefangenen Umgangs mit nicht ganz unbelasteten Wörtern wie «Heimat» und «Boden» wegen, die zumindest im Zusammenhang mit...
Das Publikum war verzückt. Da war ein Werk in der Welt, das man nicht kannte, nicht kennen konnte, weil es sich in den Tiefen verstaubter Schubladen verbarg. Dank der unermüdlichen Forschungen des Kunsthistorikers Oskar Hagen wurde der Schatz gehoben, und das nur zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges (in den die Deutschen anfangs mit der allergrößten...
Künstlerisch zunehmend erfolglos, aber trotzdem nach wie vor ein gefragter «Markenartikel», nahm der alternde Ruggero Leoncavallo das Angebot der Londoner Music Hall «Hippodrome» gerne an, dort eine halbstündige Kurzfassung seiner «Pagliacci» herauszubringen. Der Erfolg war überwältigend. Zweimal täglich wurde diese Version unter seiner Stabführung gespielt, aus...