Blicke in Vergangenheit und Gegenwart

Die Gästeliste las sich wieder einmal wie eine Traumbesetzung: Inge Borkh und Franz Crass, Horst Günter und Ingeborg Hallstein, Catarina Ligendza, Edda Moser, Eva Randová, Felicia Weathers und Spas Wenkoff – viele von denen, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auf den Opernbühnen der Welt Rang und Namen gehabt hatten, verliehen dem diesjährigen Sängertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft in Ölbronn durch ihre Anwesenheit Glanz.

Während des traditionellen Festaktes in Mühl­acker, musikalisch bereichert durch Solis­ten des «Jungen Ensembles» der Dresdener Semperoper, wurden der Redakteur Dieter Fuoß und die EMI Classics für ihre Verdienste im his­torischen Schallplatten-Bereich mit der Gottlob-Frick-Medaille in Gold ausgezeichnet. Schließlich diskutierten in einer Matinée unter Leitung von «Opernwelt»-Mit­arbei­ter Ekkehard Pluta die drei Intendanten Günter Könemann, Gerd Uecker und Ernö Weil über das moderne Regie­theater. Ihr Fazit: Einerseits müsse das Werk – aus dem Geiste der Musik – erkennbar bleiben, andererseits dürfe Kunst aber nicht nur affirmative Selbstbestätigung des Publikums sein. Eine anregende Veranstaltung.

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Dezember 2005
Rubrik: Magazin, Seite 27
von Gerhart Asche

Vergriffen
Weitere Beiträge
«Man singt mit den Ohren»

Her Master’s Voice» – das ist kein Wortspiel eines boshaften Journalisten, sondern ihre höchst eigene Erfindung. Eli­sa­beth Schwarzkopf hat sich selbst so bezeichnet, und sie hat nie verschwiegen, wie sehr sie ihre künstlerische Entwicklung auch ihrem Ehemann Walter Legge verdankt, dem legendären Plattenproduzenten von His Master’s Voice, Columbia und EMI.
Und wie...

Puccini: Tosca

Wir schreiben das Jahr 1973, gerade hat der Diktator Pinochet in Santiago de Chile die Macht an sich gerissen. Also gibt es in dieser «Tosca» keine Kirche mit Kapellen und einem Maler bei der Arbeit, sondern einen schlichten Raum mit eingemauerter Madonna und angrenzendem Fotolabor, das auch eine konspirative Wohnung sein könnte. Später, wenn die Musik des Te Deum...

Singen, um mitzuteilen

Und wieder kein Deutscher dabei! Ein Grund zum Nachdenken, was unsere Ausbildungssituation angeht, doch kein Grund zum Jammern. Die Globalisierung im Opernbetrieb hat Koreaner, Chinesen, Osteuropäer und Süd­amerikaner an die Weltspitze gestellt, und das nicht zu Unrecht – ein Trend, der sich längst nicht mehr nur in Gütersloh feststellen lässt, wo die...