Altmeisterlich

Jordi Savall dirigiert Monteverdis «L’Orfeo» und Mozarts Requiem

Opernwelt - Logo

Auch im achten Lebensjahrzehnt bleibt Jordi Savall ein musikalischer Überzeugungstäter. Nachdem er zum Beethoven-Jahr 2020 den Gipfelsturm der neun Symphonien auf höchst eindrucksvolle Weise bewältigt hat (und im Jahr darauf mit Schuberts «Unvollendeter» und dem großen C-Dur-Werk in die Romantik vordrang), ist er mit Neuaufnahmen von Monteverdis «L’Orfeo» und Mozarts «Requiem» zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.

An Einspielungen beider Werke, Monteverdis erster Oper aus dem Jahr 1607 und der bekanntesten, meistgespielten Totenmesse der Musikgeschichte, herrscht wahrlich kein Mangel. Eine neue Lesart Jordi Savalls darf dennoch allemal mit gespannter Aufmerksamkeit rechnen.

Die «Orfeo»-Aufnahme mit seinen beiden Ensembles, dem Orchester Le Concert des Nations und dem Chor La Capella Reial de Catalunya, entstand im Sommer 2021 im Nachgang einer szenischen Produktion an der Opéra Royal de Versailles. Die unterschiedlichen Facetten von Monteverdis komplexer Partitur – der deklamierte Gesang des recitar cantando, die polyphonen Chöre und die vielen instrumentalen Zwischenspiele – schließen sich in Savalls Interpreta -tion wie selbstverständlich zu einem Ganzen zusammen. Die altmeister ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt November 2023
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 32
von Uwe Schweikert

Weitere Beiträge
Personalien und Meldungen 11/23

JUBILARE

Judith Forst wurde am 7. November 1943 im kanadischen New Westminster geboren. An der University of British Columbia studierte sie Gesang und feierte bereits 1968 ihr Debüt an der Metropolitan Opera als Page in Verdis «Rigoletto». Weitere Rollen an der «Met» waren unter anderem Tebaldo in Verdis «Don Carlo», Stéphano in Gounods «Roméo et Juliette»,...

In der Gefahrenzone

Als die Ruhrtriennale 2002 unter der Intendanz von Gerard Mortier als Kunstfestival für das Ruhrgebiet erstmals über die Bühne(n) ging, stellten sich dem Gründungsteam zwei Hauptaufgaben, an denen sich auch seine bislang sechs Nachfolger abgearbeitet haben: Wie lassen sich, erstens, die von der Industrie verlassenen Baudenkmäler von der Bochumer Jahrhunderthalle...

Kabale und Triebe

Einer der besterhaltenen Theaterbauten des 18. Jahrhunderts, prachtverliebt und doch geschmackvoll, riesig für seine Zeit und zugleich intim, leuchtend in Blau und Gold und dennoch aus Holz, Zeichen höfischer Eitelkeiten wie des Bewusstseins für Vergänglichkeit – das ist das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth. Es war der 1748 von Markgräfin Wilhelmine eröffnete...