Apps and Downs

Immer mehr Musiker nutzen digitale Noten. Das bringt Musikverlage in Bedrängnis – doch diese ziehen inzwischen nach

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Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass die Digitalisierung auch in der analogen Welt der Klassik Einzug hält. Apps, die Notentexte digital darstellen und immer bessere Interaktion mit dem elektronischen Material ermöglichen, schießen aus dem Boden: «forScore», «Newzik», «nkoda», «Piascore», «PlayScore», «Enote», «ScorePad», «PhonicScore» ... Immer mehr Musiker investieren ihr Geld nicht in gedruckte Ausgaben, sondern kaufen Scans und digitale Versionen der Werke, sammeln sie auf ihren mobilen Endgeräten, leiten sie weiter, spielen vom Bildschirm.

Vieles davon geschieht bisher jedoch unterm Radar: Ja, es gibt Musiker, die mit dem Touchpad bei der Probe auftauchen, und mittlerweile arbeiten sogar Institutionen wie die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, die Folkwang Universität der Künste in Essen oder die Hochschule für Musik und Tanz in Köln sowie ganze Klangkörper wie das Orchestre national d’Île-de-France, das Asko|Schönberg-Ensemble oder die National Youth Orchestras of Scotland mit digitalen Noten-Apps. Doch aktuell gibt es kaum eine Vorstellung davon, wie groß die Anzahl der Nutzer tatsächlich ist. Der Grund: Es existieren keine Statistiken über Nutzungszahlen. ...

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Opernwelt April 2021
Rubrik: Magazin, Seite 58
von Hannah Schmidt

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