Irreführung der Behörden

Sie unternehmen alles, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Doch trotz teilweise höchst ausgeklügelter Hygienekonzepte sind die Schweizer Opernhäuser ohnmächtig, weil die Politik ihnen vielerorts das Heft des Handelns entrissen hat. Ein Rundblick

Klar ist nur eines: dass nichts klar ist. Anders als zum Beispiel in Deutschland sind in der Schweiz die Maßnahmen, die Ende Oktober 2020 im Zusammenhang mit der Pandemie von den Behörden angeordnet wurden, zeitlich nicht beschränkt. Es gibt darum keine greifbare Perspektive und nur wenig Möglichkeit zu planen. Dazu kommt, dass die von der Schweizer Landesregierung für die gesamte Eidgenossenschaft festgesetzten Regeln zwar allgemein verbindlich sind. Doch die einzelnen Kantone können je nach Situation Verschärfungen einführen.

Die Folge ist ein hochkomplexer Flickenteppich an Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, der die Häuser zu kurzfristigsten Veränderungen zwingt.

Ein Beispiel: das Theater Basel. Unter seinem neuen Intendanten Benedikt von Peter nahm sich das größte Dreispartenhaus des Landes vor, den Restriktionen zu trotzen und den Betrieb so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Zwar musste das Große Haus nach der mit viel Fantasie durchgezogenen Produktion von Olivier Messiaens «Saint François d’Assise» geschlossen werden, doch auf der Kleinen Bühne gab es weiterhin kompakte Produktionen für die pro Abend maximal erlaubten 50 Zuschauer. Zugrunde lag diesem Modell ein ...

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Opernwelt Januar 2021
Rubrik: Focus Spezial, Seite 16
von Peter Hagmann

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