Was fehlt, ist grüne Expertise
Seit die Opéra de Lyon 2009 zum ersten Mal Klimabilanz zog, ist das Interesse an ökologischem Wirtschaften in Kulturinstitutionen stetig gewachsen. Ein Haus wie die Göteborgs Operan stellt inzwischen sämtliche Arbeitsbereiche auf den Prüfstand – von der Stromversorgung oder dem Kulissenbau und Kantinenangebot bis zur Reisepraxis und Schwarzlicht-Schminke. Auch am Opernhaus Zürich oder bei den Festivals in Glyndebourne, Bregenz und Aix-en-Provence spielt der Faktor Umweltverträglichkeit längst eine bedeutende Rolle.
Derweil sind die oft in historischen Gebäuden residierenden deutschen Theater von einer nachhaltigen Praxis noch weit entfernt. Dabei böte ein Umsteuern nicht zuletzt enormes Sparpotenzial – zum Beispiel im Energiebereich. Ein Rundblick
Im Lilla Bommens Hafen spiegelt sich die Göteborgs Operan. Hell erleuchtet, voller Menschen. «Man sieht’s dem Haus nicht an», sagt Sustainability Consultant Natalja Koniouchenkova, «aber es ist CO2-neutral.» Neutral? Wäre ein Theater, das nicht spielt, das niemand besucht. Aber keine Kunst ist auch keine Lösung. Ein CO2-Fußabdruck lässt sich nicht löschen. Doch den Schaden minimieren, für Ausgleich sorgen, das geht. Also heizt das Haus ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt Jahrbuch 2020
Rubrik: Kunst und Klima, Seite 122
von Wiebke Roloff Halsey
Sie kennen den Betrieb beide wie ihre eigene Westentasche. Hier Aviel Cahn, der während seiner Zeit als Intendant die Opera Vlaanderen in Antwerpen und Gent (2009–2019) mit mutiger Stückauswahl und ambitionierten Regiehandschriften international wettbewerbstauglich gemacht hat und dieses Prinzip seit Beginn der Spielzeit 2019/20 auch am (frisch renovierten) Grand...
«Ich sitze in dem kleinsten Zimmer in meinem Hause. Ich habe Ihre Kritik vor mir. Im nächsten Augenblick wird sie hinter mir sein!»
Eigentlich, dachte ich, kann so ein Zitat nur von jemandem wie Mark Twain stammen. Barbra Streisand hat es fälschlicherweise George Bernard Shaw zugeschrieben. Umso erfreulicher war für mich die Entdeckung, dass hier der asketische...
Das macht ihr keine nach. Zum vierten Mal nach 2004, 2010 und 2015 ist Marlis Petersen zur «Sängerin des Jahres» gekürt worden, diesmal für ihre unter die Haut gehenden Lesarten von Korngolds Marietta (und Marie) in München sowie für ihre Salome am Theater an der Wien. In beiden Fällen hat die Sopranistin Rollenporträts geschaffen, die durch ihre Vielschichtigkeit,...