
Opernwelt März 2025
Editorial
Im Focus
Der Himmel so schwarz
Die Staatsoper Hannover wagt sich mutig an ein heikles Thema und präsentiert die Uraufführung von Michael Wertmüllers «Echo 72. Israel in München» in einer höchst sehens- wie hörenswerten Arbeit
Wo bleibt der Mut zum Happy End?
In Berlin inszeniert Tobias Kratzer «Die Frau ohne Schatten» teilweise brillant, in Hamburg verrennt sich Dmitri Tcherniakov bei «Ariadne auf Naxos». Beide aber wollen vom Mythos nichts wissen, ebensowenig von einem guten Ende
Durch alle Seelentöne
Musik, die ihrer Zeit voraus ist: Das Badische Staatstheater Karlsruhe zeigt in Deutscher Erstaufführung «Phèdre» von Jean-Baptiste Lemoyne. In der Titelpartie glänzt Ann-Beth Solvang
Erlösung bietet allein der Tod free
Tatjana Gürbaca sieht in Berlioz’ «Les Troyens», die erstmals an der Oper Graz zu sehen sind, nur einen Funken Hoffnung schimmern, Vassilis Christopoulos animiert sein Orchester zu plastischem wie poetischem Spiel
Demokratie in Trümmern
Nach Osnabrück und Strasbourg bringt nun auch die Oper Frankfurt Albéric Magnards monumentales Meisterwerk «Guercœur» heraus – in einer klugen szenischen Deutung durch David Hermann
American Psycho
Das Aalto-Theater Essen bringt Missy Mazzolis vierte Oper «The Listeners» in Deutscher Erstaufführung heraus
Ohren auf, Augen zu! free
Beim Auftakt zum neuen Pariser «Ring» zaubert das Orchester unter Pablo Heras-Casado. Was Regisseur Calixto Bieito für das «Rheingold» aufbietet, lässt die Erwartungen für die weiteren Teile der Tetralogie hingegen auf null sinken
Frieden gibt es nur im Jenseits
Die Wiener Staatsoper präsentiert eine neue «Zauberflöte», an der Volksoper Wien wird – unter dem Titel «KaiserRequiem» – Ullmanns «Kaiser von Atlantis» mit Mozarts Requiem verschränkt
Spiel mir das Lied vom Leben
Johannes Erath weitet an der Berliner Staatsoper den Gedankenraum in Kurtágs «Fin de partie», Alexander Soddy betont das Aphoristische der Partitur
Medien
Flucht in die Groteske
Die erste szenische Produktion von André Grétrys «La Caravane du Caire» driftet in Richtung Karikatur
Wolken am Firmament
Samuel Hasselhorn brilliert, beredt begleitet von Ammiel Bushakevitz, mit Schubert-Liedern
Frizzante
CD des Monats: Hohe Kunst aus Dresden. Lisette Oropesa und Lawrence Brownlee glänzen in Bellinis «I puritani»
Nicht nur für einen Tag
Fabio Biondi rehabilitiert Verdis zu Unrecht vergessene Buffa «Un giorno di regno»
Rauch wird doch alles
Die Berliner Operngruppe wirbt überaus erhebend für Wolf-Ferraris Intermezzo «Il segreto di Susanna»
Quick und konzise
Fabio Biondi mit einem starken Plädoyer für Moniuszkos letzte Oper «Paria»
Glänzendes Metall
Stilsicher: Florian Sempey widmet sich Werken von Grétry, Gounod, Donizetti, Wagner, Orff und Tschaikowsky
Bunte Träume
Eine echte Entdeckung: Lieder des kroatischen Komponisten Blagoje Bersa
Freiheit, die ich meine
Ein Sonderband durchleuchtet Leben und Œuvre des Schweizer Komponisten Michael Wertmüller
Was bedeutet «Modern»? free
Unter anderem dazu macht sich der Musikwissenschaftler Laurenz Lütteken in seiner Essaysammlung «Lesarten und Lebenswelten» Gedanken. Eine Pflichtlektüre. Buch des Monats.
Interview
«Die Utopie ist da, es gibt sie!»
Eigentlich wollte er Cellist werden. Doch dann entdeckte Lorenzo Fioroni die Musiktheaterregie und zeigt seither, wie richtig diese Entscheidung war. Seine bildmächtigen Arbeiten durchweht ein höchst erfinderischer Geist, der Scharfsinn mit Esprit und Humor verbindet. Ein Gespräch über Intuition, Widersprüche, den Vorteil von Teamarbeit und die Frage, wie man die Welt neu erfinden kann und muss
Panorama
Verblüffend logisch
Händel: Orlando am Theatre du Chatelet Paris
Ausgezaubert
Händel: Alcina am Gärtnerplatztheater München
Direkt ins Herz
Rameau: Castor et Pollux an der Oper Paris
Außer Atem
Mozart: Don Giovanni an der Oper Dortmund
Welt- und Korngeist
Mozart: Idomeneo am Theater Nordhausen
In die Tiefe gebohrt
Wagner: Der fliegende Holländer am Staatstheater Wiesbaden
Entmystifiziert
Wagner: Tristan und Isolde an der Oper Lüttich
Furor und Strenge
Verdi: La forza del destino an der Oper Bonn
Uns kriegt nichts unter!
Humperdinck: Hänsel und Gretel an der Komischen Oper Berlin
Jenseits der Klischees
Offenbach: Les Contes d’Hoffmann an der Oper Straßburg
Die Hölle sind wir alle
Janáček: Jenůfa am Theater Freiburg
Unentschieden
Massenet: Werther am Theater Heidelberg
Sanft sarkastisch
Zemlinsky: Kleider machen Leute am Staatstheater Cottbus
Väter und Söhne
Honegger/Ibert: L’Aiglon am Staatstheater Mainz
Boulevardprop
Weill: Die Dreigroschenoper am Staatstheater Nürnberg
Ein Werk der Stunde
Braunfels: Die Vögel am Staatstheater Oldenburg
Landpartie
Urbi et orbi
Für die Stadt und immerhin den Landkreis: Das «Theater für Niedersachsen» bedient seit 2007 nicht nur Hildesheim, sondern auch 60 Orte im Bundesland. Eine Aufgabe, der Intendant Oliver Graf aus Überzeugung gerecht werden möchte. Sein Rezept für die Spielplangestaltung lautet: Neues, Unbekanntes – und das «Trilogie-Prinzip»
Service
Spielpläne Opernwelt 3/25
Hier finden Sie alle Termine (Premieren sowie Repertoirevorstellungen) der Opernhäuser in Deutschland. Von allen anderen Häusern weltweit bilden wir die Daten zu den Premieren ab.
Magazin
Haus der Geschichte(n)
Nach nur zwei Jahren Sanierung eröffnet das (Musik-)Theater an der Wien mit einer vergessenen Operette von Johann Strauss und erstrahlt im neuen Glanz
Komm, süßer Tod!
Die 10. Ausgabe des renommierten Grazer RING AWARD widmet sich Claudio Monteverdis «L’Orfeo» – mit zum Teil überraschenden Blicken auf das Stück
Pirouetten auf dem Hochseil der Komik
Zum Tod des Schauspielers und Opernregisseurs Otto Schenk
Dunkle Brillanz
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker begeistern mit einer konzertanten «Francesca da Rimini» von Rachmaninow
Verlorene Illusionen
Die mutige Lesart von Samuel Barbers «Vanessa» an der Nowaja Opera in Moskau erinnert an hoffnungsvolle alte Zeiten
Briefe aus dem Gefängnis
«Gramsci» von Cord Meijering