Erschütternd, grandios
Hans Gefors, einer der führenden schwedischen Komponisten, hat bereits eine Vielzahl an Auftragswerken für namhafte Opernhäuser seines Landes vorzuweisen. Die Oper «Parken» («Der Park» ), sie basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Botho Strauß, schrieb er allerdings für die Internationalen Mai-Festspiele in Wiesbaden, wo das Werk 1992 auch aus der Taufe gehoben wurde. Die aktuelle Produktion in Malmö, dirigiert von Patrik Ringborg und in Szene gesetzt von Vera Nemirova, war die schwedische Erstaufführung.
Eigentlich beschämend, dass dieses Stück nicht weit bekannter ist. Gefors’ gewissenhafter, dramaturgisch versierter Umgang mit Zeit und Raum hält den Vergleich mit jedem anderen zeitgenössischen Komponisten stand. Die Partitur ist straff komponiert und besitzt dynamischen Drive. Sie strotzt vor Energie, die, obwohl sie von knapp gehaltenen, ruhigeren Sequenzen gerahmt wird, förmlich im Saal explodiert. Es ist eine perkussive, brachiale Musik, die gleichsam in jeder Sekunde nach Luft schnappt; gleichzeitig aber eine Musik von atemraubendem Lyrismus, reich an klug kalkulierten Gesten, prall gefüllt mit Zitaten – von Johann Sebastian Bach bis zu Wagner und Richard Strauss.
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Der Vorhang fließt zur Seite, und was hören wir? Musik jedenfalls nicht. Nur ein hässliches, elektronisch verstärktes Schaben, verursacht von einem Greis, der im schwarzen Lederanzug an gedeckter Miniaturtafel sitzt und mit höchster Mühe seinen Stuhl zurechtrückt. Verwundern darf diese Quälerei nicht, schließlich ist Hieronymus Makropulos biblische 375 Jahre alt....
ML = Musikalische Leitung
I = Inszenierung
B = Bühnenbild
K = Kostüme
C = Chor
S = Solisten
P = Premiere
UA = Uraufführung
WA = Wiederaufnahme
Deutschland
Aachen
Theater Aachen
Tel. 0241/478 42 44
theaterkasse@mail.aachen.de
www.theateraachen.de
– Don Giovanni: 4., 7.
– Maria Stuarda (halbszenisch): 11., 15.
– Das schlaue Füchslein: 6., 8., 12.
Altenburg
siehe Gera
Annaberg-B...
«I am the king», sagt der König. Und noch einmal. Und während er das sagt, lässt er vor dem gesamten Hofstaat schwungvoll seine Hosen auf die Knöchel gleiten – Staatsaffären zur Morgentoilette. Das Publikum kichert. Aber den melancholisch verweilenden Sekundreibungen ist anzuhören: Mit einem König, der sich seines Königseins derart nachdrücklich versichern muss,...