„Wir müssen neu anfangen“

Wie programmiert man ein Festival, wenn man nicht einmal weiß, ob es überhaupt stattfinden kann? Christophe Slagmuylder, Intendant der Wiener Festwochen, ist für alle möglichen Szenarien gerüstet. Nur ein Onlinefestival kann er sich nicht vorstellen.

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Die Wiener Festwochen sind eines der größten Theaterfestivals Europas. Sie finden gegen Ende der Saison im Mai/Juni statt und verstehen sich hauptsächlich als internationales „Fenster“ der Stadt, das herausragende Beispiele des Welttheaters präsentiert – Performance, Schauspiel, Tanz, Musiktheater. Spielorte des Festivals sind die Bühnen der Stadt, vor allem das Theater an der Wien und die beiden Veranstaltungshallen im Museumsquartier.

Die Festwochen produzieren nicht selbst, dazu fehlt ihnen die Infrastruktur; mit ihrem Etat von 12,5 Millionen Euro sind sie jedoch ein durchaus potenter Koproduktionspartner.

Intendant der Wiener Festwochen ist seit 2018 der 54-jährige Belgier Christophe Slagmuylder, davor künstlerischer Leiter des Kunstenfestivaldesarts in Brüssel. Seine ersten Jahre in Wien gestalteten sich denkbar schwierig. Nach dem vorzeitigen Abgang seines Vorgängers war Slagmuylder so kurzfristig berufen worden, dass ihm nur wenige Monate blieben, um 2019 seine erste Festivalausgabe zu programmieren. Die Festwochen 2020 konnten dann coronabedingt erst im Spätsommer sowie in stark verkürzter Form über die Bühne gehen. Und in diesem Jahr ist noch unsicher, wann, wie und ob ...

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BTR Ausgabe 2 2021
Rubrik: Produktionen, Seite 60
von Wolfgang Kralicek

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