Das Auge hört mit
Vom 21. August bis zum 29. September bespielte die Ruhrtriennale mit 35 Produktionen und Projekten 14 Spielorte im Ruhrgebiet. Es war die zweite Spielzeit unter der Intendanz von Stefanie Carp – von ungeteilter Begeisterung für die aktuelle Ausgabe konnte keine Rede sein. Dennoch lohnt sich ein Blick zwischen Kunst und Technik auf zwei herausragende Produktionen, die beide in Bochum zu sehen waren und nicht nur mit ihren akustischen Räumen beeindruckten.
Im Theater sind wir nicht auf der Flucht und nicht auf der Jagd.
Unser Gehörsinn muss also nicht entscheiden, ob Ort, Entfernung und Farbe eines Klangs für das Überleben wichtig sind, sondern was der Klang in seinem Zusammenhang mit Raum, Gesten, Worten, Musik und Bildern bedeutet. Der Sounddesigner Thomas Wegner war für die akustische Inszenierung der Stücke „Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend“ und „Evolution“ verantwortlich. In der Verschränkung von physikalischen und psychoakustischen Parametern der Hörwahrnehmung realisierte er akustische Räume, die weit mehr als den Ton über die Rampe bringen.
Die Eröffnungspremiere der diesjährigen Ruhrtriennale, „Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend“ in der Regie von Christoph ...
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BTR Ausgabe 5 2019
Rubrik: Thema: Festival & Festpiele, Seite 16
von Antje Grajetzky
Dom, Severikirche und Domstufen wurden im Sommer wieder zu Bühnenbild und Bühne. Die sakrale Architektur war wie geschaffen für „Der Name der Rose“ – der Erfolgsroman von Umberto Eco feierte als Musical mit 100 Darstellern seine Weltpremiere in Erfurt – vor über 42.000 Zuschauern. Die Produktion des überdimensionalen Bühnenbilds für die 1000 m² große Treppe und das...
Im September feierte die Familienoper „Geisterritter“ ihre Premiere im Opernhaus Düsseldorf. Die Produktion der Kooperation Junge Oper Rhein-Ruhr wird über einen Zeitraum von vier Spielzeiten in Bonn, Duisburg, Düsseldorf und Dortmund aufgeführt. Sie fasziniert insbesondere mit ihrem fantasievollen und projektionsreichen Bühnenbild, das die Schauplätze wie gemalt...
Im Sommer erlebten 180.686 Zuschauer die effektvolle Inszenierung von Verdis „Rigoletto“ auf der Bregenzer Seebühne. Die künstlerische Idee von Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl – eine überdimensionale, wandelbare Bühne aus Kopf, Kragen und zwei Händen -– ist überraschend beweglich. Für die Bregenzer Technik-Crew, erfahren im opulenten Bühnenbau, war...
