Barock verstehen und interpretieren

Die neue Gassenbühne für das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth

Es ist vollbracht: Das UNESCO-Weltkulturerbe in Bayreuth lässt sich seit Mitte April nach sechsjähriger Schließung wieder bewundern. Mit Festakt und Opernpremiere öffnete das Markgräfliche Opernhaus seine Pforten – und begeisterte mit seinem üppigen, festlichen Raumschmuck. Für Besichtigungen und Inszenierungen ist die barocke Rauminszenierung mit der Gassenbühne vollendet, die nach einem Entwurf von Carlo Galli da Bibiena im Bühnenservice Berlin gefertigt wurde.

Der Saal ist barocke Pracht pur – auf einer Zeichnung: Florale und architektonische Elemente mischen sich zu üppigen Ornamenten. Reich geschmückte Wände mit Säulen und Skulpturen schwingen sich in zwei Ebenen bis zu einer hohen Kassettendecke. Der Raum verengt sich perspektivisch, der Hintergrund verblasst in feinen, fast unsichtbaren Linien in der Tiefe des Bilds. Diese filigrane Federzeichnung überliefert uns das barocke Bühnenbild zur Oper „Ezio“; eine prachtvolle Palasthalle – entworfen vom Theatermaler Carlo Galli da Bibiena (1728–1787). Mit diesem Werk und der Oper „Artaserse“ wurde 1748 in Bayreuth das neue Opernhaus anlässlich der Hochzeit von Wilhelmines Tochter, Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie, eingeweiht ...

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BTR Ausgabe 3 2018
Rubrik: Foyer: Aktuell, Seite 4
von Iris Abel

Vergriffen
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