„Wir halten das Haus lebendig“

Aus Sicherheitsgründen müsse der Brandschutz im Theater Ansbach verbessert werden, erklärte im Februar 2024 eine Sprecherin der Stadt. Betroffen von der Schließung ist der Große Saal des Hauses mit 418 Plätzen. Ein Gespräch mit dem Intendanten Axel Krauße zur gegenwärtigen Situation und zu den Folgen für den Spielbetrieb

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Das Theater Ansbach ist aktuell ein Beispiel dafür, wie viele Kulturinstitutionen in Städten und Kommunen behördlichen Entscheidungen ausgeliefert sind. Dabei müssen die dort tätigen Menschen und auch das Publikum die Folgen tragen. Die Stadt Ansbach legt die Versäumnisse vergangener Sanierungsmaßnahmen in die Verantwortung der Theaterleute. Statt Lösungen zu erarbeiten, werden von der – in Finanzzwängen gefangenen Stadtverwaltung – Kürzungen erwogen.

Wesko Rohde: Axel Krauße, was genau waren die Brandschutzprobleme, die zur Schließung geführt haben, und wie wurde dies entdeckt?
Axel Krauße: Die Stadt Ansbach aktualisiert gerade die Brandschutzauflagen für all ihre eigenen Gebäude. Daher wurde auch das Theater nochmals gründlich unter die Lupe genommen und zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein dunkler, enger Gang betreten, besser bekrochen, der unter den Zuschauerraum führt. Dort wurde dann vom Brandschutzgutachter entdeckt, dass das Haus vor 23 Jahren bei einer Renovierung bzw. Neugestaltung völlig anders umgebaut worden war als beantragt und genehmigt. Das bedeutete einen sofortigen Entzug der Nutzungsgenehmigung. Das war Anfang Februar 2024. Am 10. Februar fand im Großen Saal ...

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BTR Ausgabe 6 2024
Rubrik: Bau und Betrieb, Seite 43
von Wesko Rohde

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