Echte Alternative oder sinnvolle Ergänzung?

Seit September 2023 gibt es die Fortbildung zur Qualifikation „Berufsspezialist:in Theatertechnik“, erste Absolvent:innen könnten ab der Spielzeit 2024/25 ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Initiative, die Entwicklung dieser Qualifikation und die Einbindung in tarifliche Gegebenheiten an den Häusern werden kontrovers diskutiert. Ein Pro und Kontra

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Peter Keune, Technischer Direktor des Staatsschauspiels Dresden, und Raj Ullrich, Technischer Direktor am Theater Chemnitz, erläutern ihre Sicht auf die neue Qualifikation. Welche Chancen, aber auch welche Probleme sehen sie?

BTR: Peter Keune, Raj Ullrich, wie sehen Sie die Einführung eines Berufsspezialisten für Theatertechnik? 
Peter Keune (PK): Positiv. Zum einen hilft es in der Tat bei der Durchführung von Veranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen (gemäß VStättVO § 40 Abs. 5), was ja auch ein Hauptanliegen der Initiative war.

Zudem sehe ich eine gute Möglichkeit, Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen und in verschiedenen Positionen im Theater zu qualifizieren. Es wäre wünschenswert, wenn der Berufsspezialist perspektivisch auch eine Fortbildung nach BBiG § 53a werden würde. Die Branchenvertreter, Berufsverbände und Interessenvertreter sind aufgerufen, wo nötig Qualifikationen für Berufsspezialisten anderer Theatergewerke zu entwickeln. Hier gibt es aber schon einige Beispiele wie die „standards of qualification“ der igvw, beispielsweise SQQ2 Rigging, SQQ7 Tonspezialist. Raj Ullrich (RU): Sofern die Qualifikation als „Berufsspezialist“ die ...

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BTR Sonderband 2024
Rubrik: Potenziale und Produktionen, Seite 78
von Iris Abel

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