Theater unter uns

Im Grillo-Theater in Essen wurde Anfang November mit „(Making) Woyzeck“ auf der Bühne ADA ein neuer Theaterraum eröffnet, wo vorher die „Heldenbar“ war. Dank verschiedener Podien- und Bestuhlungsvarianten sind in dieser zweiten Raumbühne im Schauspiel Essen vor allem kleinere und experimentelle Formate möglich, die sich tagesaktuell einrichten lassen

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Orange blinkende Baustellenlampen leuchten an der Fassade des Grillo-Theaters in Essen. Sie weisen auf den Spielzeittitel „Neues Deutsches Theater – under construction“ hin. Die Intendantinnen-Doppelspitze, Selen Kara und Christina Zintl, will mit ihrem künstlerischen Ansatz die Vielfalt der Gesellschaft im Theater widerspiegeln. Das Programm der ersten Spielzeit ihrer Intendanz bringt klassische Theaterstoffe und neue Stücke auf die Bühne. Eine der vier Eröffnungsinszenierungen zeigte „Doktormutter Faust“ in der Regie von Kara.

Die „Faust“-Überschreibung stammt von der preisgekrönten Autorin Fatma Aydemir. Es folgten Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ in der Regie der Israelin Sapir Heller, Armin Petras inszenierte „Rausch“ nach dem gleichnamigen Film von Thomas Vinterberg und „Showtime (ein enttäuschender Abend)“ von Felix Krakau in der kleinen Außenspielstätte des Schauspiels Essen, der Casa. Neues Deutsches Theater soll ein Theater für alle werden, wünschen sich Kara und Zintl im neuen Magazin des Schauspiels Essen. Und hier zeigt schon die Gestaltung, dass es für alle sein soll. Modernes Layout, schicke Schrifttypen, viele Bilder, alle Informationen sind übersichtlich ...

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BTR 6 2023
Rubrik: Foyer, Seite 4
von Antje Grajetzky

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