Multitasking fürs Publikum
Im Auditorium des Kunstmuseums Bonn haben sich zur Uraufführung von „Speculum maius“ rund 100 Gäste eingefunden. Der Saal erinnert an ein anatomisches Theater: Der Zuschauerbereich ist ein Halbkreis mit sechs stufenförmig absteigenden Sitzreihen. In der Mitte befindet sich eine kleine Bühne, auf der die Schauspielerin Maria Stamenković Herranz den Dominikanermönch Vinzenz de Beauvais darstellt.
Dieser lebte um das Jahr 1244 am Hof des französischen Königs Ludwig IX und verfasste unter dem Titel „Speculum maius“ („der große Spiegel“) eine dreiteilige Enzyklopädie in lateinischer Sprache. In dieser Aufführung steht deren Teil „Speculum naturale“ im Mittelpunkt, in dem Pflanzen und Tiere systematisiert werden. Die Darstellerin verliest von Dramaturg Benedikt Holtbernd ausgewählte Texte aus „Speculum naturale“ auf Deutsch, ergänzt um einige Bibeltexte. Das Bühnenbild stellt eine Bibliothek mit zahlreichen Regalen und einem Arbeitstisch dar, an dem die Darstellerin sitzt, liest und mit Glasbehältern hantiert, um Laborarbeiten mit Pflanzenelementen zu imitieren. Wer denkt, die Aufgabe des Zuschauers sei damit erfüllt, dass er dieses Schauspiel verfolgt, liegt falsch. Vielmehr ist ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent der Bühnentechnischen Rundschau? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Bühnentechnische-Rundschau-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Bühnentechnische Rundschau
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

BTR 1 2023
Rubrik: Produktionen, Seite 28
von Juliane Schmidt-Sodingen
Fête des Lumières, das bedeutet dichtes Gedränge in den Straßen von Lyon, jedes Jahr um den 8. Dezember herum. Die Stadt am Zusammenfluss von Rhône und Saône feiert vier Abende lang Künstler als Lichtgestalten. Soll heißen: Die Lichtkunst erobert den öffentlichen Raum mit Installationen auf zentralen und weniger großen Plätzen und Projektionen auf die markantesten...
Seit dem Start des Förderprogramms „Neustart Kultur – pandemiebedingte Investitionen“ im Juli 2020 wurden bei der DTHG (Deutsche Theatertechnische Gesellschaft) 1020 Anträge gestellt, davon wurden 642 bewilligt. Im Folgenden stellen wir sechs Privattheater und Künstler:innen vor, die dem Team der Fördermittelberatung der DTHG in besonderer Erinnerung geblieben...
Dr. Anett Werner agiert innerhalb eines großen Netzwerks aus Forschung, Wissenschaftstransfer, Bildung und Industrieunternehmen. Zu dem gehören auch die Wissenschaftler:innen der Biotopa gGmbH, die ihren Schwerpunkt auf Pilz- und Algenbiotechnologie setzen und die Umsetzung ihrer Forschungstätigkeit in den Bereichen Wertstoffproduktion und nachhaltiges Klima- und...