Erinnerungen in Licht und Sound

Vom 1. Februar bis zum 7. April zeigte Christopher Bauder mit „Vektor – Memories in Light and Sound“ seine neuste Installation im Kraftwerk Berlin. In seiner bisher persönlichsten Arbeit verschmilzt der international tätige Künstler kinetisches Licht aus 50 bewegten Lasern mit einer selbst komponierten dreidimensionalen Klanglandschaft. Für die Umsetzung beschritten Bauder und sein Team neue Wege: von räumlichen Akustikmodellen bis hin zu extra entwickelten Seilwinden

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Wir haben noch bis 5:30 Uhr rumgeschraubt“, entschuldigt Christopher Bauder die verspätete Pressekonferenz zur Weltpremiere von „Vektor“ am 1. Februar im ehemaligen Heizkraftwerk in Berlin-Mitte. Das Kraftwerk ist ein Stück Berliner Industriegeschichte, erbaut etwa zeitgleich mit der Berliner Mauer. Apropos Mauer: Bauder wurde vor allem mit der Installation „Lichtgrenze“ bekannt, bei der er 2014 zum 25. Jahrestag des Mauerfalls zusammen mit seinem Bruder Marc mit rund 7000 leuchtenden Ballon-Stelen den innerstädtischen Verlauf der Berliner Mauer nachzeichnete.

Das Kraftwerk ging 1997 außer Betrieb, wurde 2005 aufwendig um- und ausgebaut und ist heute ein besonderer Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen (BTR 5/2019) – und für Bauder: „Es ist für mich wie ein Wohnzimmer. Es hört sich zwar blöd an, aber ich fühle mich zu Hause in diesem Gebäude.“ Zum ersten Mal war er hier 2016 mit der in Zusammenarbeit mit Robert Henke (Musik) entstandenen audiovisuellen Installation und Liveperformance „Deep Web“ für eine Woche im Rahmen des CTM Festivals, 2018 folgte seine Kunstinstallation „Skalar“ und 2019 noch mal „Deep Web“ als längere Ausstellung. Und nun „Vektor“, seine bisher ...

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BTR Ausgabe 2 2024
Rubrik: Produktionen, Seite 14
von Julia Röseler

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