Ein neuer Lebenszyklus
Die Podienanlage des Orchestergrabens der Deutschen Oper Berlin stammte aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie bestand aus vier Doppelstockpodien; drei einzeln verfahrbaren bühnenseitigen Podien sowie einem großen Podium entlang der Orchestergrabenbrüstung. Alle vier Podien wurden über Spindelhubgetriebe mit stehender Mutter zwischen den Endlagen bewegt, angetrieben über zentrale Getriebemotoren und Gelenkwellenstränge. Über die Jahrzehnte wurden die Podien zahlreichen Änderungen unterzogen.
So wurde der Grundriss des Orchestergrabens vergrößert und die Podien mittels angeschweißter Kragträger an die Geometrie angepasst. Um die nutzbare Grundfläche im Doppelstock zu maximieren, wurde sogar der eine oder andere Verband aus dem Stahlbau entfernt. Die Antriebstechnik bis zu den alten Spindelhubgetrieben sowie die Steuerung wurden im Jahr 2007 erneuert. Jedoch waren vor allem die Spindelgetriebe und die Führungen stark verschlissen, der Stahlbau horizontal weich. Weitere Modernisierungen und Ertüchtigungen waren zuletzt technisch und wirtschaftlich nicht mehr darstellbar, die Podienanlage hatte das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Die Festlandbereiche in den ...
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BTR Sonderband 2024
Rubrik: Neubau, Sanierung, Betrieb, Seite 22
von Sascha Theißen
Liebe Leserin, lieber Leser,
während wir diesen Sonderband produzieren, läuft in Berlin das Theatertreffen 2024 – die Jury hat dafür wieder die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen ausgewählt und beschert dem Publikum spannende, anregende Einblicke in die Theaterwelt. Auch die DTHG würdigt im Rahmen der 62. Bühnentechnischen Tagung (BTT) in der Jahrhunderthalle...
VOC-freie und beständige Bühnenfarbe
Die Bühnenfarbe Bluefin Unistar vom österreichischen Hersteller ADLER feierte ihre Premiere am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Dort setzte das Team von Malsaalvorstand Thomas Möllmann als Erstes die neue Farbe ein: „Wir arbeiten auch mit einzelnen Elementen. Da hatten wir immer wieder das Problem, dass diese Platten...
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