Drucken statt schnitzen

Kreislauffähige und kompostierfähige Theaterplastiken herzustellen war das Ziel einer Gruppe Expert:innnen der TU Dresden, der HfBK Dresden und der Landesbühnen Sachsen. Zwei Schweinehälften – Requisiten für den „Freischütz“ auf der Felsenbühne Rathen – entstanden mittels 3D-Druckverfahren. Einige der Beteiligten berichten über den Praxistest der neuen Technologie.

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Die Landesbühnen Sachsen in Radebeul sind eine von 25 deutschen Kultureinrichtungen, die im Rahmen des Projekts „Fonds Zero“ – initiiert von der Kulturstiftung des Bundes (KSB) – aktuell versuchen, die Klimabilanz ihrer Arbeit zu optimieren. Der zentrale Ansatz dabei ist, Material für den Dekorationsbau zu entwickeln, das komplett kreislauffähig ist. Die Radebeuler Theater- und Werkstattleitung sowie ich als projektbegleitender Transformationsmanager entschieden gemeinsam, in jeder Produktion modellhaft die Fertigung eines Ausstattungsteils zu prüfen.

Aus dem unverändert straffen Produktionsplan an den Landesbühnen resultierte die klare Bedingung des Produktionsleiters Jens Kirchner, eine Deadline für solche Experimente festzulegen. So sollte ein „Umschalten“ auf klassische Herstellungsweisen möglich bleiben, um Termine für Technische Einrichtungen und Endproben bei Bedarf zu halten. War es im Bühnenbild „Peter Pan“ der Ansatz, eine große dünenartige Umbauung des Versenkungs-Podiums auf der Felsenbühne Rathen statt aus Styropor in einer CNC-gefrästen Spantenbauweise komplett aus Holz herzustellen, erkor das oben genannte Team in der Inszenierung „Freischütz“ eine Kleinserie aus ...

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BTR 5 2023
Rubrik: Bau & Betrieb, Seite 74
von Lutz Hofmann

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