Allerlei Leben

Robert Wilsons „Dorian“ war in Düsseldorf zweimal präsent: im D’Haus, dem Schauspielhaus, und parallel in der Galerie Beck und Eggeling in einer Ausstellung

Der Titel „Dorian“ der Inszenierung am Düsseldorfer Schauspielhaus (Premiere am 9. Juni 2022) verweist auf den Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde. Darin besitzt der reiche, gut aussehende Dorian ein Bild, das statt seiner selbst altert, die Spuren seines ausschweifenden Lebens zeigt. Dorian behält seine äußerliche Jugend und Schönheit, er lebt exzessiv, handelt immer grausamer, rücksichtsloser und bleibt dabei äußerlich makellos, nur das Bild ändert sich. In einem Verzweiflungsakt zerstört Gray schließlich sein Bild und vernichtet damit auch sich selbst.

Die Geschichte des Autors Oscar Wilde selbst ist nicht minder dramatisch: Der Marquis von Queensberry gibt am 18. Februar 1895 seine Visitenkarte in dessen Londoner Club in Mayfair ab, auf deren Rückseite er knapp die Beziehung Wildes zu seinem Sohn Alfred Douglas als Sodomie bezeichnet. Er will erreichen, dass Wilde diese Beziehung beendet. Wilde zeigt als Antwort den Marquis wegen Verleumdung an, verliert aber einen Folgeprozess, der gegen ihn wg. Unzucht eröffnet wurde. Das Urteil: Zwei Jahre schwere Haft mit Zwangsarbeit. Von der harten Strafe verbittert und erkrankt, starb er im November 1900 völlig verarmt ...

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BTR 4 2022
Rubrik: Produktionen, Seite 40
von Herbert Cybulska

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