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Zum Tod des Dramatikers Edward Bond (1934–2024), der gerne hinter seinen Zielen zurückblieb

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Der Anfang März dieses Jahres in Cambridge im Alter von 89 Jahren verstorbene englische Dramatiker kam aus einer in der Londoner Vorstadt Holloway lebenden Arbeiterfamilie. Kriegserlebnisse, vor allem die Bombardierung Londons, die Evakuierung sowie die soziale Deklassierung prägten seine Kindheit und wurden später die Themen seiner Stücke. 15-jährig verließ er die Schule, arbeitete in verschiedenen Firmen und schrieb nebenbei Gedichte. Durch seine Schwester, die in einem Varieté in einer Zauberer-Nummer als Dame ohne Unterleib auftrat, kam er früh mit dem Theater in Berührung.

Seinen Wehrdienst absolvierte er bei der britischen Besatzertruppe in der Viersektorenstadt Wien.

Sein entscheidendes Theatererlebnis war eine «Macbeth»-Inszenierung. Sie animierte ihn zum Stückeschreiben. Sein erstes Drama wurde nicht zur Aufführung angenommen, aber das Londoner Royal Court Theatre nahm ihn unter seine Autoren auf und führte 1962 sein zweites Stück «Die Hochzeit des Papstes» auf. Im November 1965 folgte schließlich die Uraufführung von «Gerettet», inszeniert von William Gaskill: eine ausweglose Milieuschilderung von Armut und Hoffnungslosigkeit, die in der Steinigung eines Babys im ...

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Theater heute Mai 2024
Rubrik: Nachruf, Seite 50
von Klaus Völker

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