Naiver Punk

Die Wiederentdeckung der Yoko Ono in London und Düsseldorf

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Sage mir, was du über Yoko Ono denkst, und ich sage dir, wer du bist. Eine Meinung zur heute 91-Jährigen haben Viele, und oft ist diese Meinung nicht ganz fair: Eine Möchtegernkünstlerin sei Ono, die so unverständliche wie bedeutungsschwangere Performances fabriziere, eine Aktivistin von himmelschreiender politischer Naivität, eine Hexe, die durch die Heirat mit John Lennon die Beatles zerstört habe, als Musikerin eine Nichtskönnerin, deren Keyboard auf Tour mit Lennon glücklicherweise nicht an den Verstärker angeschlossen gewesen sei.

Urteile, in denen sich Frauenfeindlichkeit aufs Trefflichste mit rassistischen Vorbehalten gegen eine Japanerin in New York mischt.

Tatsächlich unterschlägt derartige Kritik, dass Yoko Ono schon lange vor ihrer Heirat mit Lennon 1969 als Bildende Künstlerin anerkannt war. Arbeiten wie «Wall Piece for Orchestra» (1962) und «Cut Piece» (1964) sind bis heute herausragende Beispiele für die Fluxus-Bewegung, auf einer Stufe mit Projekten von Joseph Beuys, Wolf Vostell oder Nam June Paik. Ono nahm Performance und Body Art vorweg – wer Marina Abramovićs selbstentäußernde Körperdekonstruktionen schätzt, kann diese eigentlich nicht ohne «Cut Piece» denken. ...

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Tanz April 2024
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Falk Schreiber

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